Schiffmühle am Petriförder

Der Nachbau einer historischen Schiffmühle am Petriförder von 1874 erinnert an eine lange und bedeutende Tradition in Magdeburg. Mit dem Wiedererstarken der Elbe-Schifffahrt wurde die Ära der Schiffsmühlen bedauerlicherweise beendet, da sie mitten auf dem Fluss schwammen und den Schiffsverkehr behinderten. Diese Schiffsmühle wurde im Jahr 1999 komplett rekonstruiert und ist voll funktionsfähig. Bei einem Besuch der Mühle können Sie sich persönlich davon überzeugen.

Grundsätzlich funktionieren Schiffsmühlen ähnlich wie Windmühlen, verwenden jedoch ein anderes Medium. Auf Flüssen wie der Donau, dem Rhein, der Weser, der Leine, der Elbe, der Mulde, der Oder und der Saale gab es verschiedenste Arten von Schiffsmühlen. Die erste Erwähnung einer Schiffsmühle auf dem Rhein datiert aus dem Jahr 840, während die erste Schiffsmühle auf der Elbe 1227 bei Meisen dokumentiert wurde. Während der Reformation gab es allein 534 Schiffsmühlen. Selbst im Jahr 1852 gab es noch 115 Schiffsmühlen auf der Elbe. Die letzte Schiffsmühle in Magdeburg wurde 1874 außer Betrieb genommen.

Die Börde westlich von Magdeburg war schon immer eine Region, in der Getreide in großer Menge produziert wurde. Daher entwickelte sich Magdeburg zu einem wichtigen Handelszentrum für die Ernte aus der Börde. Dies führte zur Entwicklung einer entsprechenden Infrastruktur zur Verarbeitung von Getreide, was den Schiffsmüllern gute Verdienstmöglichkeiten bot und viele Schiffsmühlen in Magdeburg entstehen ließ. Im Jahr 1806 gab es 19 davon in und um Magdeburg.

Funktionsweise Schiffmühle am Petriförder:

Die Schiffsmühlen waren im Fluss fest verankert. Das Schaufelrad wurde durch die Wasserkraft angetrieben und je nach Strömungsstärke auf- oder abgehoben. Über das Schaufelrad wurde der Mühlstein über Umlenkräder angetrieben. Die gesamte Konstruktion bestand aus Holz, mit Ausnahme der Mühlsteine. Die anfälligsten Teile der Konstruktion waren die Lager des Antriebs, die mit Bienenwachs oder Rinderfett geschmiert wurden. Dies war für die Müller von größter Bedeutung.

Kurzinfo Schiffmühle am Petriförder:

  • Nachbau einer Schiffsmühle von 1874
  • Fertigstellung 1999
  • Volle Funktionsfähigkeit
  • Geöffnet von April bis Oktober

Adresse

Schiffmühle am Petriförder
Am Petriförder
39106 Magdeburg

Öffnungszeiten: April bis Oktober, Di – So 10:00 – 17:00 Uhr

Preise: Eintritt frei
Führung kostenlos

Ein Kommentar

  1. Pingback:Wallonerkirche ist eine evangelische Bruchsteinkirche

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert